Thema des Romans sind Erfahrung, aber auch familiäre Hintergründe und vor allem die späten Folgen einer gescheiterten DDR-Flucht, die überwiegend aus der personalen Perspektive des 17-jährigen Protagonisten Robert erzählt werden. „Das Kupferhaus“ ist kein „Tatsachenroman“, sondern ein Versuch, die Leistungsfähigkeit der Literatur als Verallgemeinerung des Besonderen zu nutzen, um das „Unsichtbare“ und „Unausgesprochene“ sichtbar zu machen und auszusprechen. Der Roman kann als Variation und skeptisch-nachfragende Paraphrase von Adornos Diktum, es gebe „kein richtiges Leben im falschen“, gelesen werden. Dabei wird nicht nur das „falsche Leben“ in der DDR gesehen, sondern – durch die Augen des Protagonisten Robert – ebenso in der damaligen Bundesrepublik. Ich habe versucht, die genannten Verwerfungen in unterschiedlichen Stilformen und in der Komposition des Romans abzubilden. Im Kontext der pessimistisch-nihilistischen Strömungen der 80-er Jahre entwickelt der Protagonist seine „eigene“ „suizidale“ und nihilistische Weltauffassung, die in Form von Lyrik und Aphorismen die Erzählhandlung durchzieht.